Der dänische Unternehmer Henrik Fisker will es Tesla zeigen: Er hat einen elektrischen Sportwagen vorgestellt, der 260 km/h schnell ist und dank Superkondensatoren als Energiespeicher 640 km weit fahren kann. Und das Nachladen soll auch unglaublich schnell gehen: Strom für 160 km in nur neun Minuten.
EMotion
heißt der Supersportler, den das Schweizer Unternehmen Classic
Factory des dänischen Unternehmer Henrik Fisker bauen will. Ab Ende
Juni können betuchte Kunden Auto bestellen, das voraussichtlich 2019
ausgeliefert wird. Die Optik des Sportlers ist ansprechend, die
nackten Zahlen des Automobils sind es auch. Das Elektroauto soll eine
beeindruckende Spitzengeschwindigkeit von 260 km/h erreichen. Die
elektrische Reichweite soll bei 640 km liegen.
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Supercaps mit einer Elektrode aus Graphen
Dafür
sorgt eine Fisker-eigene Speichertechnik. Fisker setzt, anders als
seine Konkurrenten, auf eine Hybrid-Stromversorgung. Zum einen
liefern klassische Lithium-Ionen-Batterien Energie zum Betreiben der
Antriebsmotoren, zum anderen setzt Fisker Superkondensatoren ein, die
flapsig auch Supercaps genannt werden.
Das
Besondere an diesem Kondensatortyp: Eine der beiden Elektroden
besteht aus dem oft als Wundermaterial gepriesenen Graphen. Das ist
ein nur wenige Atomlagen dickes Netz aus Kohlenstoffatomen, die
bienenwabenförmig angeordnet sind.
Die
zweite Elektrode ist eine dünne Metallfolie. Zwischen ihnen befindet
sich eine nicht minder dünne Folie aus einem Isolator. Das Sandwich
wird wie ein Wrap aufgerollt.
Know-how von Hochschulforschern
Der
Superkondensator ist eine Entwicklung des Unternehmens Fisker
Nanotech, einem Joint Venture von Fisker Inc. und Nanotech Energy,
einer Ausgründung der University of California in Los Angeles. Es
konkurriert mit Skeleton,
einem estnisch-deutschen Unternehmen, das mit Hilfe von Forschern der
australischen Monash University die nach eigener Aussage
leistungsfähigsten Supercaps entwickelt hat. Gebaut werden sie seit
einigen Monaten nahe Dresden in Serie.
Supercaps
haben gegenüber Batterien einen entscheidenden Vorteil: Sie lassen
sich minutenschnell aufladen. Das könnte eine Botschaft von Fisker
erklären. Es seien nur neun Minuten nötig, um das Speichersystem
für eine Fahrstrecke von 160 Kilometern aufzuladen.
Die
Superkondensatoren sind danach bis zum „Rand“ gefüllt. Die
konventionellen Batterien bekommen auch noch was ab. Die schnelle
Lade- und Entladefähigkeit sorgt auch für eine effektivere
Speicherung von Bremsenergie. Zudem liefern sie blitzschnell
zusätzlichen Strom, wenn es beispielsweise ans Überholen geht.
EMotion soll 115.000 Euro kosten
Mit
Zahlen hält Fisker sich allerdings zurück. Weder die Nennleistung
der Motoren noch die Kapazität des Speichersystems sind bekannt.
Lediglich Höchstgeschwindigkeit und Preis nennt der Däne: 260 km/h
schnell soll das Auto sein, der Preis liegt bei umgerechnet 115.000
Euro.
Die
Karosserie des edel anmutenden Sportflitzers besteht aus Aluminium
und kohlenfaserverstärktem Kunststoff, um das Gesamtgewicht so klein
wie möglich zu halten. Das ist entscheidend für die Reichweite.
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