Montag, 30. Januar 2017

HAUSHALTSSTROM - DER DEUTSCHE STAAT KASSIERT KRÄFTIG MIT

Es handelst sich zwar um einen Daten aus 2013, allerdings sind die abzuführenden Prozent fast ident, mit denen von heute.

Egal ob Strom «gelb», «grün» oder «einfach» ist, ein großer Bestandteil der Stromkosten wandern in die Taschen des Finanzministers. Im Rahmen der politischen Diskussion über Strompreise und die Energiewende werden die staatlichen Anteile meist verschwiegen. Wir zeigen Ihnen, was Sie mit jeder verbrauchten Kilowattstunde an verschiedene Empfänger abführen.

Der Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Dabei machen staatliche oder staatlich festgelegte Bestandteile (Steuern, Entgelte und Umlagen) den größten Teil des Strompreises aus. 



Der durch den BDEW errechnete Durchschnittsstrompreis beträgt aktuell 28,51 Cent pro Kilowattstunde (€ct/kWh).
Davon entfallen: 

  • 14,13 ct auf Erzeugung, Transport, Vertrieb.
    Darin enthalten sind die eigentlichen Produktionskosten (z.B. über Gaskraftwerke), die Kosten für die Nutzung von diversen Leitungen sowie die Verwaltungskosten des Anbieters.

  • 5,28 ct auf die EEG-Umlage,
    die eingeführt wurde, um die Erzeugung aus erneuerbaren Energien zu fördern. 

  • 4,55 ct auf die Mehrwertsteuer,
    die auf alle Waren und Dienstleistungen erhoben wird.

  • 2,05 ct auf die Stromsteuer,
    die mit dem Ziel erhoben wird, Anliegen der Umweltpolitik zu verwirklichen, aber heute wohl zur Verbesserung der Haushaltssituation verwendet wird.

  • 1,79 ct auf die Konzessionsabgabe,
    die an die Kommunen zu entrichten ist, damit der Energieversorger dort die für den Stromtransport erforderliche Infrastruktur errichten und betreiben kann.

  • 0,13 ct auf die KWK-Umlage,
    die der Förderung von Anlagen dient, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme produzieren.

  • 0,33 ct auf die §19-Umlage.
    Energieintensive Betriebe können individuelle Verträge aushandeln und zahlen keine Netzentgelte. Die Differenz wird auf den Endkunden umgelegt.

  • 0,25 ct auf die Offshore-Haftungsumlage.
    Kann ein Netzbetreiber einen Windpark auf See nicht anschließen und wird deshalb vom Windparkbetreiber verklagt, so werden die Kosten auf die Verbraucher umgelegt.

Legt man den o.g. Strompreis für eine Durchschnittsfamilie mit einem Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr zu Grunde, dann ergeben sich Stromkosten in Höhe von 997,85€ pro Jahr, was etwa 83€ pro Monat entsprechen.
Dabei verteilt sich der Betrag auf ca. 495€ für den Energieversorger, 184€ auf die EEG-Umlage, 231€ auf Steuern und ca. 88€ auf sonstige Abgaben.

Allein die Stromsteuer hat am Staat 2012, Einnahmen in Höhe von 6,4 Mrd. Euro beschert und Strom wird mit dem vollen Satz von 19% besteuert und nicht mit dem ermäßigten Satz von 7%, der für viele Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs gelten sollte.

Würde allein der Steuersatz für Strom auf 7% angepasst werden, so wäre die derzeit diskutierte Erhöhung der EEG-Umlage mehr als ausgeglichen und die Energiewende könnte ohne leidige Diskussionen weiter gehen. Hierbei wären noch nicht einmal Kosten von über 3 Mrd. € berücksichtigt, die der Endverbraucher für die Befreiung der energieintensiven Unternehmen mit bezahlen muss.


HIER UND JETZT ENTSCHEIDEN SIE OB SIE VIEL, WENIG ODER GARNICHTS FÜR STROM UND GAS ZAHLEN WOLLEN! KLICKEN SIE HIER

Sonntag, 22. Januar 2017

HOHE AKZEPTANZ FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN UND ELEKTROAUTOS


Die Akzeptanz für erneuerbare Energie ist in Österreich weiter hoch, Elektroautos beliebt, geht aus einer Studie der WU Wien in Zusammenarbeit mit Deloitte und Wien Energie hervor. Demnach sind E-Autos mittlerweile für jeden zweiten Befragten eine Option: 49 Prozent können sich einen Kauf grundsätzlich vorstellen, 16 Prozent geben an, bereits als nächstes Fahrzeug ein Elektroauto kaufen zu wollen.
"Das Stimmungsbild in unserer Studie zeigt eindeutig in Richtung erneuerbare Energien", so Studienautorin Nina Hampl vom Institut für Strategischem Management an der WU Wien und Professorin für Nachhaltiges Energiemanagement an der Universität Klagenfurt. 

Die Ergebnisse zeigten, dass sich neben dem Wunsch nach grünem Strom, das Bewusstsein für Themen wie nachhaltige Wärmeversorgung und Elektromobilität weiter erhöht habe.
Die Zahl der Elektroautos liegt in Österreich derzeit bei rund 10.000. Zum Vergleich: Insgesamt betrug der Pkw-Bestand im Vorjahr laut Statistik Austria rund 4,8 Millionen.
Als wichtigste Gründe für den Kauf eines Elektroautos genannt wurden in der Umfrage die geringen Betriebskosten (78 Prozent), Umwelt- und Klimaschutz (75 Prozent) und der emissionsfreie Betrieb (76 Prozent). Die größten Hürden sind der hohe Preis (81 Prozent), die geringe Reichweite (78 Prozent) und die mangelnde Verfügbarkeit von Elektrotankstellen (76 Prozent).
Als attraktivste Förderungen sehen die Befragten freies Aufladen an öffentlichen Ladestationen, die bereits bestehende Befreiung von Normverbrauchsabgabe und motorbezogener Versicherungssteuer sowie eine Kaufprämie. Auf weniger Interesse stoßen nicht-monetäre Anreize wie beispielsweise die Aufhebung von Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen Lärmschutzes oder die Möglichkeit zur Nutzung von Busspuren.
"Die Elektromobilität hat ein enormes Potenzial und könnte in Österreich zu einem echten Kulturwandel im Verkehrssektor führen", so Deloitte-Österreich-Experte Gerhard Marterbauer. Es liege nun mehr denn je an Politik aber auch an der Industrie, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
Dass ihr Strom aus erneuerbare Energiequellen kommt, ist für 80 Prozent der österreichweit 1.000 Befragten wichtig, geht aus der Studie "Erneuerbare Energien in Österreich 2016" weiter hervor. Könnte der Strommix selbst gewählt werden, würden die Österreicher eine Mischung mit 95 Prozent Grünstrom wählen. Für ebenfalls 80 Prozent ist die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien ein wichtiges Anliegen. Rund 33 Prozent nutzen fürs Heizen tatsächlich erneuerbare Energieträger.
Hohes Marktpotenzial wird auch für Photovoltaik und Stromspeicher gesehen. Bei rund 14 Prozent der Befragten ist eine Photovoltaik-Anlage am Dach des Wohngebäudes installiert, bei 13 Prozent eine Installation geplant. Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl erklärt dazu: "Wir haben erst kürzlich eine Selbstversorgerlösung entwickelt. Dabei kann man im eigenen Haus den Strom selbst erzeugen, speichern und intelligent nutzen."
Auf Interesse stoßen laut Studie auch Bürgerbeteiligungsmodelle: 44 Prozent können sich vorstellen künftig zu investieren. Vier Prozent haben dies bereits getan und durchschnittlich 950 Euro angelegt.
Die Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energien ist aber trotz der generell positiven Einstellung gegenüber der vorangegangen Umfrage gesunken: Neun Prozent (2015: 14 Prozent) der Hauseigentümer hätten sich entschieden, in erneuerbare Energietechnologien zu investieren, 44 Prozent (2015: 50 Prozent) hätten darüber nachgedacht aber noch keine Entscheidung getroffen.

Sonntag, 8. Januar 2017

WOFÜR ÖSTERREICHS PRIVATHAUSHALTE GELD AUSGEBEN


Der österreichische Durchschnittshaushalt gibt jährlich nur rund 2,2 Prozent für Strom aus.


Die monatlichen Ausgaben eines durchschnittlichen österreichischen Privathaushalts betragen 2910 Euro. Den größten Anteil an diesen Haushaltsausgaben hat die Gruppe Wohnen und Wohnungsausgaben mit 26 Prozent, gefolgt von Verkehr (inkl.Treibstoffe) mit 15 Prozent.
Energie macht insgesamt nur rund 4,7 Prozent der Haushaltsausgaben aus. Der Anteil der Stromausgaben liegt davongerade einmal bei 2,2 Prozentpunkten oder rund 60 Euro pro Monat.
Zur Veranschaulichung: Eine Kilowattstunde kostet 20 Cent, also weniger als ein kleiner Apfel. Und ist doch jene Energiemenge, die drei Manntagen schwerer körperlicher Arbeit entspricht.
Strom ist ein hochwertiges und dennoch preisgünstiges Gut. Ohne Elektrizität könnte unsere moderne Gesellschaft und unser Alltagsleben nicht mehr funktionieren: Telefonieren, Beleuchtung, warme Mahlzeiten, saubere Wäsche, Computer, Radio oder Fernsehen – Dinge die wir als selbstverständlich im Haushalt ansehen – werden erst durch Strom möglich.
Und für all diese Annehmlichkeiten gibt ein durchschnittlicher Haushalt weniger aus als für Alkohol und Zigaretten.

Freitag, 6. Januar 2017

DIE MACHT DER VERBRAUCHER AUF DEM ENERGIEMARKT STÄRKEN

Bei Initiativen zum Energiemarkt sollte der Verbraucher stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, so die Abgeordneten in einer am Donnerstag verabschiedeten Entschließung mit dem Titel "Verbesserte Möglichkeiten für die Energieverbraucher". Sie empfehlen die Förderung kollektiver Beschaffung, der Eigenerzeugung von Energie und verbesserte Preisvergleichsinstrumente für alle. Zudem soll es einfacher werden, Versorger wie Tarif zu wechseln.

Beziehen Sie bei Ultima Energy - 100%igen ökologischen Strom aus Wasserkraft

Die nichtbindende Resolution ist ein Beitrag zur laufenden Arbeit der EU-Kommission an künftigen Gesetzesvorschlägen für eine Energieunion. Darin fordern die Abgeordneten auch EU-Mittel für Energieeffizienzmaßnahmen, um Bürger, die von Energiearmut betroffen sind, zu unterstützen.

„Derzeit leben 50 Millionen EU-Bürger in Energiearmut. Viele Bürger sind an veraltete Energieverträge gebunden, für deren Auflösung hohe Gebühren verlangt werden, wenn eine Vereinbarung mit einem günstigeren Anbieter abgeschlossen werden soll. Ich will, dass Energieunternehmen die Verbraucher über die günstigsten Verträge informieren und die hohen Gebühren für einen Wechsel abschaffen“, sagte die Berichterstatterin Theresa Griffin (S&D, UK).

Damit die Bürger in die Lage versetzt werden, mehr Eigenverantwortung für die Energiewende zu übernehmen, empfehlen die Abgeordneten:

• neue Geschäftsmodelle, Einkaufsgemeinschaften und innovative Finanzinstrumente, mit denen die Eigenerzeugung, der Eigenverbrauch und Energieeffizienzmaßnahmen für alle Verbraucher attraktiv gemacht werden;

• den Verwaltungsaufwand, der dem Aufbau neuer Eigenerzeugungskapazitäten im Wege steht, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, Genehmigungsverfahren zu verkürzen und gemeinschaftliche bzw. genossenschaftliche Systeme im Energiebereich zu unterstützen, und

• günstige Rahmenbedingungen für Mieter und Bewohner von Mehrfamilienhäusern zu schaffen, damit auch diese Personen die Vorteile von Eigenerzeugung und Energieeffizienzmaßnahmen nutzen können.

Klare Preisgestaltung, vergleichbare Tarife

Energiepreise sollen durch folgende Initiativen transparenter werden, so die Abgeordneten:

• häufigere Energieverbrauchsabrechnungen und verständlichere Verträge;

• einfacher und schneller Zugang für den Verbraucher zu den Verbrauchsdaten und den damit verbundenen Kosten;

• Verbraucher sollen Angebote vergleichen können, auch wenn sie keinen Internet-Zugang oder entsprechende Kompetenzen haben, um herausfinden zu können, ob sie bei einem Wechsel des Anbieters Geld sparen könnten. Solche Preisvergleichsinstrumente sollten unabhängig, aktuell und benutzerfreundlich sein, und Verbraucher „in oder in Verbindung mit ihren Energierechnungen“ über den für sie passendsten und günstigsten Tarif informieren, und zwar auf der Grundlage ihres zurückliegenden Verbrauchsverhaltens. Sie sollten die Möglichkeit haben, auf möglichst einfache Art und Weise in diesen Tarif zu wechseln, falls sie dies wünschen, und zwar ohne Kündigungsgebühren oder Strafzahlungen;

• die Einführung dynamischer Preissysteme, bei denen der Preis zwischen Zeiten der Spitzenlast und Zeiten ohne Spitzenlast schwankt, sowie transparente, vergleichbare und gut erklärte Preisgestaltung;

• die Entwicklung intelligenter Netze und Geräte, die die Energienachfrage mittels einer automatischen Reaktion auf Preissignale steuern.

Maßnahmen gegen die Ursachen der Energiearmut

Energiearmut – wenn Menschen in ihren Wohnungen oder Häusern nicht zu erschwinglichen Preisen heizen oder Strom nutzen können – sollte an der Wurzel bekämpft werden, so die Abgeordneten, die fordern, dass die EU-Mittel für Energieeffizienzmaßnahmen und für die Förderung der Eigenerzeugung stärker auf Verbraucher mit geringem Einkommen abzielen sollten.

Die Abgeordneten sind des Weiteren der Auffassung, dass zielgenaue Sozialtarife für sozial und einkommensschwache Bürger „von entscheidender Bedeutung sind und daher gefördert werden sollten“, und „dass derartige Sozialtarife in jeder Hinsicht transparent sein sollten.“

Die nächsten Schritte

In der gemeinsamen Aussprache Mittwochnachmittag kündigte der zuständige EU-Kommissar und Vizepräsident der Kommission Maroš Šefčovič an, dass er im September Gesetzesvorschläge zur Energieeffizienz und zur Umgestaltung des Energiemarkts vorlegen wird, sowie später einen Vorschlag zu erneuerbaren Energiequellen, einen Bericht über Energiepreise und 2018 einen Legislativvorschlag für eine Beobachtungsstelle zur Energiearmut.

Quelle: http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/20160524IPR28818/die-macht-der-verbraucher-auf-dem-energiemarkt-stärken

Mittwoch, 4. Januar 2017

OFF GRID DEMONSTRATION VILLAGE

Die Stromversorgung ist nicht überall selbstverständlich


In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern ist das öffentliche Stromnetz nur lückenhaft ausgebaut. Viele Einwohner müssen daher auf andere alternativen zurückgreifen. In der Vergangenheit waren dies beispielsweise teure Dieselgeneratoren oder gesundheitsschädliche Kerosinkocher.
Inzwischen ist die Technologie bei vielen Erneuerbaren Energien allerdings auch so weit, dass eine dezentrale Stromversorgung unabhängig vom staatlichen Netz möglich  und finanzierbar ist. In der israelischen Negev-Wüste haben daher zwei NGO's ein eigenes Dorf als Versuchslabor eingerichtet. Dort können Unternehmen aus aller Welt Lösungen für eine dezentrale Versorgung testen und weiter verbessern. Ideen, die sich in der Negev-Wüste als praktikabel erweisen, sollen dann helfen, weltweit abgelegene Dörfer und Regionen mit Strom zu versorgen.

Image: © Lucy Wang

Die einzelnen Häuser sind an verschiedene Baustile angelehnt


Das Konzept geht zudem über die reine Stromproduktion hinaus. Vielmehr soll auch in anderen Bereichen nach dezentralen Lösungen gesucht werden. Insgesamt wurden dabei vier Kernbereiche definiert: Die Bauweise von Gebäuden, die Energieversorgung, die Wasserversorgung und die Produktion von Nahrungsmitteln. Teilweise ergänzen sich die einzelnen Themengebiete natürlich auch. So hat die Firma SunDwater beispielsweise eine Solar-Entsalzungsanlage entwickelt, die Frischwasser generiert und die dafür benötigte Energie selbst produziert. Bisher wurden in dem künstlichen Dorf drei Demonstrationshäuser gebaut, die jeweils einem völlig anderen Baustil entsprechen. So ist das Gebäude namens „Urban Structure“ beispielsweise an den Baustil aus Großstadt-Slums angelehnt. Die Häuser „Earthbag Dome“ und „Rural Home“ sind hingegen von traditionellen Bauweisen inspiriert.

Die Nachrüstung mit neuer Technologie ist möglich


Zukünftig sollen dann noch zahlreiche weitere Demonstrationshäuser errichtet werden. Die Besonderheit der Gebäude besteht darin, dass diese zum einen kostengünstig nachgebaut werden können. Zum anderen lassen sie sich aber auch einfach mit umweltfreundlicher Technologie ausstatten, die zuvor in der Negev-Wüste getestet wurde. Dies gilt für einfache Sachen wie die Installation von Solarmodulen ebenso wie für komplexere Ansätze. So wird aktuell eine Biogasanlage getestet, die dazu beitragen soll, den Einsatz von Kohle und fossilen Brennstoffen beim Kochen zu verringern. Die dezentrale Versorgung von abgelegenen Dörfern ist aktuell weltweit ein Trend. In Myanmar soll auf diese Weise sogar das ganze Land mit Strom versorgt werden.

SO LANGE ARBEITEN WIR FÜR UNSEREN STROM



Arbeitsstunden pro Jahr für den Stromverbrauch eines 3- Personen-Haushaltes


Strompreisentwicklung und Entwicklung des Durchschnittsgehälter in Deutschland, Energie-Statistik Arbeitsstunden

Laut BDEW sind die Strompreise in diesem Jahr leicht zurück gegangen, doch ein 3-Personen-haushalt zahlt derzeit monatlich noch immer 84 Euro (2014: 85€). Vergleicht man die Strompreise im Zehnjahres-Verlauf, kann der aktuelle Rück-
gang die starken Strompreis-Erhöhungen der Vorjahre nicht kompensieren. Ein 3- Personen-Haushalt zahlte 2005 nur etwas über 54 € pro Monat und musste für seinen Jahresstromverbrauch durchschnittlich 56 Stunden arbeiten. 2014 musste der Stromkunde bei gleichem Verbrauch 15 stunden mehr arbeiten, um die Stromrechnung zu begleichen.

Strompreisentwicklung vs. Lohnentwicklung

Das Durchschnittsgehalt eines Arbeitnehmers* in Deutschland im Jahr 2014 lag bei etwa 14 Euro netto pro Stunde. Das sind gut 20 Prozent mehr als noch 2005. Im selben Zeitraum sind die Stromkosten für einen 3-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden aber um 55 Prozent gestiegen.
Damit sind die Strompreise fast 3 mal so stark gestiegen, wie die Nettolöhne. Ein Arbeitnehmer musste im letzten Jahr daher durchschnittlich etwas mehr als 71 Stunden arbeiten, um die Stromrechnung für seine Familie zu bezahlen.
Die Zahl der Arbeitsstunden hat sich von 2013 auf 2014 verringert, weil die Reallöhne der Beschäftigten in Deutschland durch Lohnzuwächse und die geringe Inflation gestiegen sind. Die Preissteigerungen haben den Lohnanstieg nicht überkompensiert.
Grund für die hohen Energiekosten sind vor allem die in den letzten Jahren stark gestiegenen staatlich veranlassten Preisbestandteile wie Umlagen und Abgaben. So ist allein die EEG-Umlage von 0,69 Cent pro Kilowattstunde in 2005 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde in 2014 gestiegen.
*Bei der Berechnung eines Durchschnittsgehalts finden Branchen- oder Geschlechtsunterschiede sowie regionale Einkommensunterschiede keine Beachtung.
Quelle: http://strom-report.de/strompreise/#strompreise-entwicklung-gehalt