Die Akzeptanz für erneuerbare Energie ist in Österreich weiter
hoch, Elektroautos beliebt, geht aus einer Studie der WU Wien in Zusammenarbeit
mit Deloitte und Wien Energie hervor. Demnach sind E-Autos mittlerweile für
jeden zweiten Befragten eine Option: 49 Prozent können sich einen Kauf
grundsätzlich vorstellen, 16 Prozent geben an, bereits als nächstes Fahrzeug
ein Elektroauto kaufen zu wollen.
"Das Stimmungsbild in
unserer Studie zeigt eindeutig in Richtung erneuerbare Energien", so
Studienautorin Nina Hampl vom Institut für Strategischem Management an der WU
Wien und Professorin für Nachhaltiges Energiemanagement an der Universität
Klagenfurt.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich neben dem Wunsch nach grünem
Strom, das Bewusstsein für Themen wie nachhaltige Wärmeversorgung und
Elektromobilität weiter erhöht habe.
Die Zahl der Elektroautos liegt in Österreich derzeit bei rund
10.000. Zum Vergleich: Insgesamt betrug der Pkw-Bestand im Vorjahr laut
Statistik Austria rund 4,8 Millionen.
Als wichtigste Gründe für den Kauf eines Elektroautos genannt
wurden in der Umfrage die geringen Betriebskosten (78 Prozent), Umwelt- und
Klimaschutz (75 Prozent) und der emissionsfreie Betrieb (76 Prozent). Die
größten Hürden sind der hohe Preis (81 Prozent), die geringe Reichweite (78
Prozent) und die mangelnde Verfügbarkeit von Elektrotankstellen (76 Prozent).
Als attraktivste Förderungen sehen die Befragten freies Aufladen
an öffentlichen Ladestationen, die bereits bestehende Befreiung von
Normverbrauchsabgabe und motorbezogener Versicherungssteuer sowie eine
Kaufprämie. Auf weniger Interesse stoßen nicht-monetäre Anreize wie
beispielsweise die Aufhebung von Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen
Lärmschutzes oder die Möglichkeit zur Nutzung von Busspuren.
"Die Elektromobilität hat ein enormes Potenzial und könnte
in Österreich zu einem echten Kulturwandel im Verkehrssektor führen", so
Deloitte-Österreich-Experte Gerhard Marterbauer. Es liege nun mehr denn je an
Politik aber auch an der Industrie, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
Dass ihr Strom aus erneuerbare Energiequellen kommt, ist für 80
Prozent der österreichweit 1.000 Befragten wichtig, geht aus der Studie
"Erneuerbare Energien in Österreich 2016" weiter hervor. Könnte der
Strommix selbst gewählt werden, würden die Österreicher eine Mischung mit 95
Prozent Grünstrom wählen. Für ebenfalls 80 Prozent ist die Wärmeversorgung aus
erneuerbaren Energien ein wichtiges Anliegen. Rund 33 Prozent nutzen fürs
Heizen tatsächlich erneuerbare Energieträger.
Hohes Marktpotenzial wird auch für Photovoltaik und
Stromspeicher gesehen. Bei rund 14 Prozent der Befragten ist eine
Photovoltaik-Anlage am Dach des Wohngebäudes installiert, bei 13 Prozent eine
Installation geplant. Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl erklärt dazu:
"Wir haben erst kürzlich eine Selbstversorgerlösung entwickelt. Dabei kann
man im eigenen Haus den Strom selbst erzeugen, speichern und intelligent
nutzen."
Auf Interesse stoßen laut Studie auch Bürgerbeteiligungsmodelle:
44 Prozent können sich vorstellen künftig zu investieren. Vier Prozent haben
dies bereits getan und durchschnittlich 950 Euro angelegt.
Die Investitionsbereitschaft
in erneuerbare Energien ist aber trotz der generell positiven Einstellung gegenüber
der vorangegangen Umfrage gesunken: Neun Prozent (2015: 14 Prozent) der
Hauseigentümer hätten sich entschieden, in erneuerbare Energietechnologien zu
investieren, 44 Prozent (2015: 50 Prozent) hätten darüber nachgedacht aber noch
keine Entscheidung getroffen.
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