Freitag, 6. Oktober 2017

GENIALE TECHNOLOGIE: 800 GRAD HÖLLENFEUER TREIBT SOLARSTROMPREISE IN DEN KELLER


Strom aus Solarzellen ist bereits wirtschaftlich. Die Herstellungskosten liegen bei den effektivsten Anlagen bei etwa vier Cent pro Kilowattstunde. Solarthermische Anlagen hinken hier hinterher. Das beste Angebot bisher liegt bei gut fünf Cent pro Kilowattstunde. Das könnte sich ändern. Das Jungunternehmen Skysun aus Bay Village im US-Bundesstaat Ohio, das praktisch zu den Sandia National Laboratories gehört, einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, hat Heliostaten entwickelt, die um ein Drittel billiger sind als heute eingesetzte. Heliostate sind Spiegel, die mit Hilfe von Motoren so bewegt werden, dass sie die Wärmestrahlen der Sonne stets auf einen Receiver an der Spitze eines Turms konzentrieren. Sie folgen damit dem Lauf der Sonne. Die Stromkosten können dadurch um 13 Prozent sinken.


Höllische Temperaturen im Receiver

Im Receiver werden Temperaturen von 800 Grad Celsius erreicht. Diese Wärmeenergie wird an einen Wasser-Dampfkreislauf übertragen. Wegen der großen Hitze hat der entstehende Dampf etwa die gleichen Eigenschaften wie der in einem modernen Kohlekraftwerk, sodass Standard-Turbogeneratoren zur Stromerzeugung eingesetzt werden können. Diese sind weitaus kostengünstiger als Spezialmaschinen.
Während jeder Heliostat in einem heute existierenden Solarturmkraftwerk von einem eigenen Motor bewegt wird, nutzen die Skysun-Ingenieure einen einzigen Motor, um eine ganze Reihe von Spiegeln zu bewegen. Diese sind auf zwei Rohren befestigt, durch die Seile verlaufen. Hier greift der Motor ein, ähnlich dem Piloten eines Lenkdrachens, der sein Luftgefährt ebenfalls mit zwei Seilen lenkt.

Solarstrom fließt auch nachts

Mit der Kostensenkung könnten Solarturmkraftwerke Kohle- und Kernkraftwerken Konkurrenz machen. Anders als Solarstrom aus Zellen, der nur dann fließt, wenn die Sonne scheint, produzieren solarthermische Kraftwerke auch nach Sonnenuntergang. Ein Teil der solaren Wärme wird tagsüber in einen riesigen Speicher geleitet, der meist mit flüssigem Salz gefüllt ist. Nachts wird diese Energie genutzt, um wiederum Dampf und Damit Strom zu erzeugen. Diese indirekte Stromspeicherung ist weitaus billiger als die Pufferung in Batterien, die bei fotovoltaisch erzeugter Energie die einzige Möglichkeit ist, Solarstrom auch nachts zu nutzen.

5 GRÜNDE WESHALB ELEKTROAUTOS IN NORWEGEN SO BELIEBT SIND


Norwegen gilt in Europa als großes Vorbild in Sachen Elektromobilität. Nirgendwo auf der Welt ist der Anteil an Elektroautos auf den Straßen so hoch wie in dem Königreich. Selbst in absoluten Zahlen betrachtet, befinden sich die gut fünf Millionen Norweger noch innerhalb der Top 5. Auf den ersten Blick war diese Begeisterung für Elektroautos allerdings nicht zu erwarten. Noch immer finanziert sich der norwegische Staatshaushalt zu einem nicht unerheblichen Teil aus Öl-Einnahmen. Doch ideologische Scheuklappen sind dadurch nicht entstanden. Fünf Gründe haben dafür gesorgt, dass Norwegen heute als Hochburg der Elektromobilität gilt – und die Autonation Deutschland in diesem Punkt noch deutlich hinterherhinkt.


1. Der Staat sorgt für vergleichbare Preise.
Die Liste der Vergünstigungen beim Kauf eines Elektroautos in Norwegen ist lang. So muss beispielsweise keine Mehrwertsteuer bezahlt werden – die in dem Königreich sogar bei 25 Prozent liegt. Auch die Registrierungssteuer in Höhe von mehreren tausend Euro entfällt ersatzlos. Nach dem Kauf subventioniert der Staat kräftig weiter: So wurde die Kraftfahrzeugsteuer reduziert und es können Mautstraßen und Fähren kostenlos genutzt werden. Alles in allem konnten die Kosten für Elektroautos so auf ein Niveau gesenkt werden, das in etwa einer Oberklassenlimousine mit Verbrennungsmotor entspricht. In Deutschland hingegen wurde erst sehr spät eine Kaufprämie von einmalig 4.000 Euro eingeführt.
2. Die Regierung hat den Aufbau des Ladenetzes übernommen. 
Dies ist in vielen Ländern ein strittiger Punkt. Autohersteller und die öffentliche Hand streiten darüber, wer die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur übernehmen muss. In Norwegen vergibt die staatliche Firma Enova Aufträge für den Aufbau einer Kette an Ladestationen. Ganz uneigennützig geschieht dies nicht. Die Regierung hofft so, Kompetenz und Expertise in dieser wichtigen Zukunftstechnologie gewinnen zu können.
3. Die Kaufkraft ist enorm hoch. 
Norwegen ist eines der reichsten Länder der Welt – nicht zuletzt dank der Einnahmen aus dem Ölgeschäft. So liegt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bei 70.392 US-Dollar. Dies entspricht weltweit Platz drei hinter Luxemburg und der Schweiz. Zum Vergleich: Deutschland kommt auf einen Wert von 41.902 Dollar. Die Förderprogramme der norwegischen Regierung wurden also auch deshalb so gut angenommen, weil ausreichend Geld für den Kauf eines Elektroautos vorhanden war.
4. Norwegen hat keine eigene Automarke im Land. 
In Norwegen gibt es keine traditionsreichen Autohersteller mit vielen Mitarbeitern. Dies hat zur Folge, dass auch die emotionale Bindung an eine bestimmte Marke nicht so hoch ist wie teilweise in Deutschland. Ein kompletter Neueinsteiger wie Tesla hatte daher vergleichsweise einfaches Spiel. In Deutschland hingegen sind mehr als 800.000 Menschen in der Automobilindustrie beschäftigt – und fahren nicht selten ein Fahrzeug ihres Arbeitgebers.
5. Eine machtvolle Lobby. 
Der Verband der Elektroautobesitzer in Norwegen ist eine mächtige Institution. Forderungen nach einem kompletten Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2025 werden von dieser Organisation mit betrieben und unterstützt. In Deutschland hingegen ist die klassische Automobilindustrie bestens vernetzt. Dies hat teilweise absurde Folgen: So wird etwa Diesel steuerlich begünstigt, weil er als besonders klimafreundlich angepriesen wurde. Eine Aussage, die spätestens seit dem Dieselskandal in Zweifel gezogen werden muss.
Fazit: Teilweise profitiert Norwegen enorm von bereits vorhandenen Faktoren, auf die die Regierung kurzfristig gar keinen Einfluss nehmen kann. Die Erfolgsstory lässt sich also nicht ohne weiteres in anderen Ländern wiederholen. Fakt ist aber auch: Norwegen hat sich so konsequent wie kaum ein anderes Land der Förderung der Elektromobilität verschrieben. In diesem Punkt war die deutsche Regierung deutlich zurückhaltender. Auch dies ist ein Grund für den unterschiedlichen Erfolg in beiden Ländern.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

ENERGIE: DIESES KRAFTWERK KÖNNTE DIE WASSERENERGIE REVOLUTIONIEREN


Ein neuartiges Wasserkraftwerk, das weder optisch stört noch das Leben von Wassertieren gefährdet, haben Forscher am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung in Würzburg entwickelt. Es lässt sich selbst in kleinen Flüssen und Bächen installieren, auch unterhalb der Wasseroberfläche. Es basiert auf dem Kondensatorprinzip. Das ist ein Speicher für elektrische Energie, der aus zwei Platten besteht, die durch ein so genanntes Dielektrikum getrennt sind. Wird der Kondensator aufgeladen bewahrt er die hineingeflossene Energie auf. Vergrößert man den Abstand der Platten gegen die Kraft, die zwischen den Platten herrscht, erhöht sich die Energiemenge.


Dicker Folie heißt mehr Spannung

Als Platten dienen dem Team um Bernhard Brunner zwei dünne Rußschichten, die Ober- und Unterseite einer äußerst flexiblen Kunststofffolie bedecken, die das Dielektrikum darstellt. Wird die Folie gedehnt und eine Spannung angelegt, lädt der Kondensator sich auf. Kehrt die Folie in ihre ursprüngliche Form zurück wird die Folie dicker, die Spannung und damit die gespeicherte Energie wächst, Sie kann als Strom gewissermaßen „abgesaugt“ werden, so Brunner.

Die ersten Versuchsanlagen laufen schon

Die mechanische Kraft, die die Folie unter Spannung setzt, liefert das fließende Wasser. Es wird durch eine Venturidüse geleitet, das ist ein Rohr mit einer Verengung. An dieser Stelle befindet sich ein Loch, das von einem senkrecht angebrachten zweiten Rohr verschlossen wird. Die obere Öffnung dieses senkrecht stehenden Rohrs ist mit der Kondensatorfolie verschlossen. An der Verengung erzeugt das durchfließende Wasser einen Unterdruck, die Folie wölbt sich nach unten. In diesem Zustand wird eine Spannung von 4000 Volt angelegt. Wenn der Unterdruck durch ein sich öffnendes Ventil abgebaut wird, kehrt die Folie in den Ausgangszustand zurück. Die Folie wird dicker, sodass die Spannung steigt und damit die gespeicherte Energie. Diese wird als Strom abgezapft. Eine einzelne Folie ist für eine Leistung von 100 Milliwatt gut. Ist zwar nicht viel, macht sich aber dennoch bemerkbar, wenn zahlreiche dieser Anlagen in einem Bach versteckt werden.
Versuchsanlagen, die aus entwicklungstechnischen Gründen unterhalb eines Schwimmkörpers montiert sind, laufen bereits in den Flüssen Tauber und Wern.
Quelle:http://www.cluster-ma.de/news/newseinzelmeldung/article/dielektrisch/index.html

SOLAR VERTICAL CITY: SEHEN SO DIE STÄDTE DER ZUKUNFT AUS?

Einige unserer Leser werden den Film „Waterworld“ mit Kevin Costner kennen. In dem Film sucht der Protagonist auf einer Erde, deren Oberfläche so gut wie komplett von Wasser bedeckt ist, nach „Dryland“, dem letzten Flecken Festland. Ganz so schnell wird dieses Szenario nicht wahr werden, aber ein steigender Meeresspiegel könnte in Zukunft durchaus zu einem Problem werden – vor allem für niedrig gelegene Länder wie etwa die Niederlande. Der italienische Architekt Luca Curci hat sich eine Lösung überlegt, mit der Menschen auch in überfluteten Gegenden leben können bzw. sich zumindest auch Wasserflächen besser zu nutze machen könnten. Seine Solar Vertical City erhebt sich turmartig 180 Stockwerke aus dem Wasser und wird – wie der Name schon andeutet – komplett über Solaranlagen mit Energie versorgt.




Photovoltaik-Glas sorgt für Energie

2460 Fuß oder knapp 750 Meter hoch würde die Solar Vertical City in die Luft ragen. In dem Gebäude stünde eine Fläche von etwa 17500 Quadratmetern zur Verfügung, also genug Platz für Wohnungen, Büroräume, Läden, Unterhaltungsmöglichkeiten, kleine Krankenhäuser und andere Einrichtungen. Die Außenfassade des Gebäudes wäre dagegen mit photovoltaischem Glas bedeckt, das den Energiebedarf der Anlage deckt und sogar zusätzliche Energie bereitstellt.
Im Inneren würde ein ausgeklügeltes Luftzirkulationssystem für Frischluft sorgen. Tagsüber würde das ganze Gebäude mit ausreichend natürlichem Licht durchflutet. Außerdem sieht das Design zahllose Grünflächen vor, darunter auch ein großer Open-Air-Garten auf dem Dach des Gebäudes.

Wohnfläche auf dem Wasser

Das Fundament des großen Turmes soll fest im Meeresboden verankert werden. Die Stockwerke unter Wasser könnten dann als Parkareal, für technische Anlagen und als Erholungsbereich genutzt werden. Des Weiteren stellt Curci sich luxuriöse Hotelräume unter Wasser vor, die durch große Fenster Ausblick auf das Leben im Meer geben. Sollte die Vertical City nah genug am Festland stehen, wäre der Zugang mit Autos oder zu Fuß durch einen Tunnel unter Wasser möglich. Ansonsten würden Menschen mit Helikoptern oder Schiffen anreisen.

Das Konzept ist sicher nicht die Antwort auf eventuell eintretende großflächige Überschwemmungen. Aber es handelt sich um einen interessanten Ansatz, wie die Fläche auf dem Wasser besser genutzt werden könnte.

TECHNOLOGISCHER DURCHBRUCH: WARUM EINE NORWEGISCHE HYBRID-FÄHRE KEIN LADEKABEL MEHR BRAUCHT!


Fähren, die viel in Küstengebieten unterwegs sind, unterliegen besonders strengen Umweltauflagen. Anders als etwa Kreuzfahrtschiffe auf offener See dürfen sie kein Schweröl verbrennen und müssen auch sonst auf den Schadstoffausstoß achten. Daher lohnt sich bei diesen Schiffen die – zumindest teilweise – Umrüstung auf einen Elektroantrieb. Dies gilt auch für die norwegische Fähre MF Folgefonn, die dem finnischen Unternehmen Wärtsilä gehört. Die Fähre wurde bis zum Jahr 2012 ausschließlich von einem Dieselmotor angetrieben. Seitdem ist aber ein Hybridantrieb aktiv, der vor allem in Küstennähe für eine emissionsfreie Fahrt sorgt. Damit dies möglich ist, muss die integrierte Batterie allerdings regelmäßig aufgeladen werden – was sich bei Schiffen gar nicht so einfach darstellt.


Ab einer Distanz von einem halben Meter zur Anlagestelle wird die Batterie geladen

Denn Autofähren möchten nur möglichst wenig Zeit im Hafen verbringen. Der Zeitraum, in dem die einen Autos das Schiff verlassen und die nächste Ladung einfährt, ist daher knapp bemessen. Dies gilt insbesondere, wenn zunächst noch ein Kabel verlegt werden muss, um die Batterie zu laden.  Bei der MS Folgefonn ist dies nun Geschichte. Sobald sich das Schiff der Anlegestelle auf einen halben Meter nähert, wird mit dem Ladevorgang begonnen. Ermöglicht wird dies durch eine integrierte Ladeplatte mit Spulen, die auf dem Schiff verbaut wurde. Das Gegenstück dazu befindet sich an Land – wodurch die Batterie dank der magentischen Induktion geladen wird. Auf diese Weise kann eine Leistung von mehr als einem Megawatt übertragen werden.

Auch Elektroautos könnten so zukünftig kabellos geladen werden

Durch die neue Technik kann die Batterie während der Zeit im Hafen schneller und stärker geladen werden. Dies wiederum führt dazu, dass eine längere Distanz emissionsfrei gefahren werden kann. In letzter Konsequenz profitieren so also auch Umwelt und Klima. Bekannt ist die Technologie der magnetischen Induktion schon aus anderen Bereichen – etwa der Automobilindustrie. So hat das Fraunhofer Institut bereits vor mehr als zwei Jahren ein Elektroauto während der Fahrt geladen. Inzwischen arbeiten fast alle großen Automobilkonzerne an einer entsprechenden Lösung für den Endkundenbereich. Gut möglich, dass auch hier die Premiere in Norwegen stattfinden wird. Immerhin handelt es sich um das europäische Land mit dem höchsten Anteil an Elektroautos.
Quelle:https://www.wartsila.com/media/news/20-09-2017-another-worlds-first-for-wartsila-wireless-charging-for-hybrid-coastal-ferry-successfully-tested

Mittwoch, 4. Oktober 2017

ÄNDERUNG DER NETZENTGELTE IN DEUTSCHLAND 2018

Regelzonen der Übertragungsnetzbetreiber und voraussichtliche Anpassung der Netzentgelte 2018


Stromkunden müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen, denn 3 der 4 deutschen Übertragungsnetzbetreiber werden ihre Preise zum Teil stark erhöhen. Die Firma Amprion in [Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz] rechnet mit Mehrkosten von 45%. Bei TransnetBW in Baden-Württemberg werde der Anstieg bei rund 13% liegen. Tennet, in deren Einzugsgebiet etwa die Hälfte der deutschen Haushalte liegt, rechnet mit einem Anstieg um etwa 9%.
Erfreulich: Die Firma 50Hertz, Betreiber der Stromleitungen in Ostdeutschland, gibt eine Preisssenkung für 2018 mit 11% bekannt.

https://1-stromvergleich.com/strom-report/netzentgelte/#netzentgelte-in-deutschland-2018

Die Netzbetreiber können mit dem raschen Ausbau von Windkraft und Photovoltaik nicht Schritt halten. Weil das Stromnetz mit den Schwankungen überfordert ist, fallen Kosten in Milliardenhöhe für die Gegenmaßnahmen [Redispatch] an. Der Hauptanteil des Anstiegs der Netzentgelte gehe auf das Konto solcher "netzstabilisierenden Notmaßnahmen".
Die Netzentgelte machen knapp 25% des Strompreises für private Haushalte aus. Sie werden von den Netzbetreibern für den Bau, Betrieb und die Instandhaltung der Stromnetze erhoben und liegen bereits 2017 im Schnitt 6,7 % über dem Vorjahresniveau.